Fachwissen

ISO-GPS-Normensystem in der Messtechnik

Eine technische Zeichnung muss ein Werkstück vollständig und klar beschreiben. Dafür stehen unter dem Oberbegriff "geometrische Produktspezifikation" etliche Normen zur Verfügung. Erfahren Sie, wie Sie den Anforderungen gerecht werden und welche Chancen sich hinsichtlich der Industrie 4.0 bieten.

Was ist ISO-GPS

Das ISO-GPS-Normensystem (GPS = Geometrische Produkt Spezifikation) besteht aktuell aus 149 veröffentlichten Standards, 22 weitere sind in der Vorbereitung. Die konsequente Anwendung dieser Standards stellt heute verschiedene Schnittstellen vor grosse Herausforderungen, bietet bei einer korrekten Implementierung aber auch Chancen hinsichtlich der Industrie 4.0.

Um die zur Verfügung stehenden Werkzeuge des ISO-GPS-Normensystems korrekt anzuwenden, müssen diese zunächst verstanden und richtig interpretiert werden. Dies bedeutet einerseits, dass der Anwender in diesem Bereich gut ausgebildet ist. Andererseits muss die dafür eingesetzte Software die korrekte Anwendung der Werkzeuge ermöglichen. 


Erfahrungstransfer für Best Practice

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist es für Anwender unerlässlich, sich in dieser Thematik stets weiterzubilden und «am Ball» zu bleiben. Auch der rege und konstruktive Austausch zwischen verschiedenen Schnittstellen ist wichtig. Denn häufig besteht noch keine Einigkeit darüber, welche von den vielen in Frage kommenden Werkzeugen sich für eine bestimmte Anwendung zukünftig als Standard etablieren wird. «Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass Konstrukteure unsere Inputs aus Sicht der Messtechnik sehr schätzen», so Lars Kahl, CEO von MessX AG. «Oft werden Zeichnungen nochmals anhand dieser Inputs angepasst, um den Interpretationsspielraum der Zeichnungsspezifikationen möglichst gegen Null zu bringen und die nötige Qualität des Produktes sicherzustellen.» 


Innovative Software

Neben qualifizierten Messtechnikern setzt MessX seit kurzem auf eine weitere Messsoftware, um die Standards der ISO-GPS umsetzen zu können. Die Messprogramme werden neu auch mit der Messsoftware ZEISS CALYPSO erstellt. Diese gehört zu den führenden Systemen, wenn es um die normkonforme Umsetzung von Prüfplänen geht.


CT-Verfahren für detaillierte Analyse

Bezüglich ISO-GPS bietet insbesondere auch die CT-Technologie grosse Vorteile. Anstatt nur ein Messergebnis zu erhalten – zum Beispiel ob die Spezifikation der Flächenform eingehalten wurde – können mit dem CT-Verfahren solche Auswertungen zusätzlich perfekt visualisiert werden. «Allfällige Korrekturmassnahmen lassen sich somit gezielt und kosteneffizient umsetzen», so Lars Kahl. Die Kunden von MessX erhalten deshalb neben einem statischen Prüfbericht auch ein Viewer-Projekt, das das Messergebnis zur detaillierten Analyse interaktiv und in 3D darstellt.